Die Erstellung eines Kostenplanes ist wichtiger Teil des Auftrages der Senatskommision für Stadtentwicklung zur Planung des neuen Stadtteils Oberbillwerder. Bis heute liegt eine solche Gesamtkostenplanung der Öffentlichkeit nicht vor. Lediglich einzelne Kostenpositionen, wie die Kosten der äußeren Erschließung und des Lärmschutzes wurden mit 150 Millionen Euro der Öffentlichkeit präsentiert. Weiter sind die Kosten der Ausgleichsmaßnahmen mit circa 30 Millionen Euro angesetzt. Was die Brücken oder die Straßen innerhalb des neuen Stadtteils kosten werden, ist der Öffentlichkeit nicht bekannt. Weitere große Unbekannte sind die Kosten zur Herstellung des Baugrundes, hier gibt die mit den Planungen beauftragte IBA zu, dass sich diese zum derzeitigen Zeitpunkt nicht ermitteln lassen, es aber wahrscheinlich sei, dass diese Kosten mit den Erträgen aus den Grundstücksverkäufen nicht gedeckt werden können. Zusätzlich wird der Bau der Schulen und Sportanlagen die Hamburger Finanzen belasten. Eine Zusammenfassung all dieser Kosten gehört zu einem vollständigen Kostenplan, den es aber bis heute nicht gibt. Der Grund warum es diese Kostenplanung nicht gibt, ist offensichtlich: eine realistische Einschätzung der Kosten würden das Projekt Oberbillwerder sofort stoppen. Dies ist politisch aber nicht gewollt, Oberbillwerder soll durchgesetzt werden – koste es was es wolle. Ironischerweise hat die Person, die heute erster Bürgermeister in der Hansestadt ist, den ersten Untersuchungsausschuss zur Kostenexplosion der Elbphilharmonie geleitet. Vieles von dem was heute bei den Planungen zu Oberbillwerder schief läuft hat Peter Tschentscher seinerzeit aus der Opposition heraus bei der Elbphilharmonie erkannt und benannt. Heute duldet er ähnliche Fehler, die er seinerzeit bei der Elbphilharmonie angeprangert hat, bei den Planungen zu Oberbillwerder. Die größte Unbekannte in der Kostenplanung für Oberbillwerder ist der Baugrund. Man muss sich die Bodenbeschaffenheit Oberbillwerders als eine große unterirdische Dünenlandschaft vorstellen, deren Dünentäler mit Weichschichten vor allem aus Holz und Torf gefüllt sind und das alles bedeckt mit einer Kleischicht. Die Kleischicht schwimmt praktisch auf den Weichschichten, die teilweise mehr als 6 Meter tief sind. In Neuallermöhe hat man die Klei- und Weichschichten bis auf den drunterliegenden Sand abgetragen und neuen Sand aufgetragen. Weil ein solcher Eingriff in den Boden heute so ohne weiteres rechtlich nicht mehr möglich ist, plant die IBA in Oberbillwerder den Sand auf die Weichschichten aufzuschütten und diese dadurch zu verdichten. Der Verdichtungsvorgang wird sich aber über viele Jahre hinziehen. Bei den derzeit geplanten Zeiträumen ist es sicher, dass der Baugrund sich auch nach der Bebauung weiter setzen wird, und das kann durchaus einen halben Meter betragen. Da die Gebäude auf Pfählen gegründet werden, wird dieses Absacken des Baugrundes für die Gebäude unschädlich sein, Schäden an den öffentlichen Plätzen, Straßen und Sportplätzen sind aber mit Sicherheit zu erwarten – Kosten die zu Lasten der Allgemeinheit gehen.