Das Gebiet von Oberbillwerder ist nicht nur Acker, sondern Grüne Infrastruktur die große Teile Bergedorfs schützt. Das beliebte Ausflugsziel Boberger Düne ist für den westlichen Raum von Bergedorf ein wichtiger Klimafaktor. Im Bereich der Düne reicht das Grundwasser bis in die unteren Schichten des Dünensandes und kann daher direkt verdunsten. Bei der Verdunstung entsteht Kälte und diese strömt getrieben durch Temperaturdifferenzen nachts in Richtung Neuallermöhe und Bergedorf-West. Gerade diese dichten Bebauungen sind sehr abhängig von diesen Flurwinden zur Abkühlung. Eine ähnliche Bedeutung haben Acker- und Grünflächen. Auch dort entsteht Verdunstungskälte, wenn auch nicht so viel wie im Dünenbereich, und die Freiflächen sorgen für den Luftaustausch. In der Karte „Planungshinweise Stadtklima“ aus dem Abschlussbericht „Stadtklimatische Bestandsaufnahme und Bewertung für das Landschaftsprogramm Hamburg“ (2012) ist die Fläche von Oberbillwerder daher auch als Fläche mit mittlerer bis hoher klimaökologischer Bedeutung ausgewiesen. Die Flächen der angrenzenden Bereiche von Neuallermöhe und Bergedorf-West sind schraffiert dargestellt. Dies zeigt den Einwirkungsbereich von Flurwinden. Dort sind bauliche Hindernisse zu vermeiden die den Luftaustausch beeinträchtigen können und Grün- und Freiflächen zu erhalten. Wenn nun auf 124 ha im Bereich OBW ein dichter Stadtteil gebaut wird und auch noch der 5 m hohe Bahndamm um einen 6 m hohen Lärmschutzwall aufgestockt wird, wird den dahinter liegenden Stadtteilen die Kaltluftzufuhr abgeschnitten, egal wie klimaneutral dieser Stadtteil in sich geplant ist. Das Klima von 13.000 Wohneinheiten wird sich durch einen neuen Stadtteil unmittelbar verschlechtern, insbesondere da auch durch den globalen Klimawandel die Temperaturen noch steigen werden. Da hilft dann auch kein neues Schwimmbad.