Wohnungsmarktanalyse Begedorf


Bereits Anfang des Jahres hat auch Bergedorf ein Wohnungsbauprogramm 2020 und eine dazugehörige Wohnungmarktanalyse verabschiedet. Diese Dokumente sind im Gegensatz zu denen anderer Bezirke im Internet schwer finden, da sie nur als Anlage zum Sitzungsprotokoll des Stadtentwicklungsausschusses vom 30.1.2020 veröffentlicht sind. Wer die 70 seitige Analyse durchblättert wird schnell den Grund finden, warum der Bezirk kein Interesse daran hat, dass die Öffentlichkeit sich mit diesen Unterlagen beschäftigt. Aus der Analyse geht deutlich hervor, Oberbillwerder wird am Markt vorbei geplant. So verzeichnet Neuallermöhe als einer der ganz wenigen Stadtteile in Hamburg Wanderungsverluste – es verlassen vor allem Familien diesem Stadtteil. Oberbillwerder wird daher in der Analyse auch als Chance und Risiko zugleich genannt. Auch hält die Analyse fest: „Die Stadtteile des Bezirkes Bergedorf gehören nicht zu den am häufigsten gesuchten Lagen in Hamburg.“ Der Untersuchungszeitraum der Wohnungsmarktanalyse liegt naturgemäß in der Vergangenheit in den Jahren 2013 bis 2017 und damit in den Jahren in denen Hamburg sehr stark gewachsen ist. Seit dem geht das Wachstum kontinuierlich zurück, im ersten Halbjahr diesen Jahres ist erstmals seit Jahrzehnten ein Rückgang der Bevölkerungszahlen zu verzeichnen. Das ist ganz sicher auch der Corona-Pandemie geschuldet, doch wird diese sehr nachhaltige Folgen für den Arbeits und Wohnungsmarkt haben. Der Trend zum Homeoffice wird sich nicht mehr umkehren lassen und so sind die Beschäftigten nicht mehr darauf angewiesen in der Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen. Alles zusammen ist dies eine sehr schlechte Ausgangslage für den geplanten neuen urbanen Stadtteil. Das starrsinnige Festhalten des Senates am Masterplan Oberbillwer wird bei dieser Datenlage um so unverständlicher.